Achtsamkeit für den Notfall - Die "Tief Blicken" Technik
Aktualisiert: 26. Nov. 2021
Manchmal finden wir uns in Situationen wieder, mit denen wir nicht so gut umgehen können, weil unsere Emotionen einfach mit uns durchgehen. Meistens sind das Momente, in denen wir dann ganz anders reagieren, als wir es eigentlich wollen. Sei es im Privatleben mit dem Partner oder Freunden, mit Fremden in der Öffentlichkeit oder im Job mit Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten. Hinterher bereuen wir diese unkontrollierten Impulse oft und wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen. Diese Schuld belastet uns dann nachhaltig und raubt uns Energie. Wenn wir von diesen Situationen oder Momenten überfordert sind, kann diese einfache Technik schnell für innere Ruhe und Klarheit sorgen und damit wirkungsvoll Abhilfe schaffen. Mit innerer Ruhe treffen wir bessere Entscheidungen - für uns und unser Umfeld. Du kannst diese Technik immer dann anwenden, wenn du eine Verspannung deiner Gefühle und Emotionen spürst. Schon nach einer Minute wirst du die aufklärende und beruhigende Wirkung erleben können, dazu braucht es nur 5 Schritte, die einfach zu merken sind.

1. Achte auf deinen Atem
Drücke auf den imaginären "NOT-AUS" Knopf und konzentriere dich sofort auf deinen Atem Achte darauf, dass dein Bauch sich beim Einatmen maximal hebt und beim Ausatmen maximal senkt. Leg deine Hand auf deinen Bauch und verfolge dieses Heben und Senken mindestens 4 Mal. Atme tief durch die Nase ein und aus. Geh aus dem Raum oder außer Sichtweite, wenn du nicht möchtest, dass andere das mitbekommen. Tu einfach so, als müsstest du ins Bad. Wichtig ist: sofort auf den Atem konzentrieren. Du darfst das jetzt schon mal üben und den Unterschied spüren! Dann hast du genügend Luft für den nächsten Schritt:
2. Benenne deine Emotionen
Eine emotionale Situation ähnelt einem Musik-Stück, das von einem Orchester mit unterschiedlichen Instrumenten gespielt wird. Dabei sind manche lauter, manche leiser, es hat einen Anfang und ein Ende und dazwischen eine ganz eigene Dynamik. Nimm dir die Liste der Grund-Emotionen und versuche, deine akute Situation in Form einer Komposition auszudrücken. Hier ein Beispiel aus dem Stück „Sascha spürt Eifersucht“:
„Ein anschwellender Wirbel von Wut (sehr laut), kreischender Zorn, eine Spur von Hass und Ablehnung, Verwirrung, gefolgt von Angst und Enttäuschung, weniger laute Selbstzweifel, am Ende eine immer leiser werdende Traurigkeit. Und Reue. Scham. Ende“
Aus diesen 8 Kategorien kannst du viele deiner Emotionen ableiten. Versuche, die Komposition so genau wie möglich zu gestalten.

