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Die 7 Schritte der Vorbereitung - Yanlag Dunpa

Autorenbild: Sascha NachtnebelSascha Nachtnebel

Aktualisiert: 18. Nov. 2024

Ein uralter Leitfaden der tibetischen Meister für mehr Klarheit und Fokus bei deiner Meditation



Meditation ist weit mehr als das bloße Sitzen in Stille. Eine gezielte Vorbereitung schafft die Grundlage für eine tiefere Praxis und macht es einfacher, die vielen Herausforderungen des Geistes zu bewältigen.


Die tibetische Tradition bietet eine bewährte Methode, um den Geist auf Meditation einzustimmen: die 7 Schritte der Vorbereitung (yan lag bdun pa, tib.: ཡན་ལག་བདུན་པ་). Diese Schritte helfen dir, deine Meditation zu vertiefen, dein Karma zu klären und neue, positive karmische Samen für dein Leben zu pflanzen.


ཡན་ལག་ (Yan Lag): bedeutet „Glied“, „Teil“ oder „Aspekt“.

བདུན་ (bdun): bedeutet „sieben“.

པ་ (pa): ist eine grammatikalische Endung, die eine Zugehörigkeit oder Beschreibung anzeigt, z. B. „die sieben Aspekte“.


Warum Vorbereitung wichtig ist


Stell dir vor, du willst einen Marathon laufen oder ein Auto starten: Ohne Aufwärmen und Vorbereitung riskierst du Verletzungen oder minderst die Leistungsfähigkeit. Ähnlich verhält es sich mit der Meditation.


Unser Geist braucht einen Moment, um sich zu sammeln, alte Lasten loszulassen und sich für neue Erkenntnisse zu öffnen. Die 7 Schritte helfen dir dabei, den Boden für deine Meditation zu bereiten – wie das Reinigen und Düngen eines Gartens, bevor du Pflanzen setzt.



 

Die 7 Schritte im Detail

1. Einladung eines Lehrers & inneres Verbeugen

Der erste Schritt der sieben vorbereitenden Schritte für eine Meditation beginnt mit der bewussten Einladung eines Lehrers. Diese Praxis ist tief verwurzelt in Dankbarkeit, Respekt und der Bereitschaft, sich selbst zu verbessern. Hierbei geht es nicht nur darum, einen Lehrer symbolisch zu rufen, sondern ihn mit Herz und Geist präsent zu machen. Lass uns diesen Schritt ausführlicher betrachten.


Du visualisierst einen Lehrer oder eine inspirierende Person, die dir in deinem Leben besonders viel gegeben oder dir etwas Wichtiges beigebracht hat. Es kann ein spiritueller Lehrer wie Buddha oder Jesus sein, aber auch ein Elternteil, ein Mentor oder ein Freund. Dieser Lehrer ist keine abstrakte Idee, sondern eine lebendige Präsenz.


In meinem Fall sind das häufig spirituelle Lehrer wie Lharampa Tenzin Kalden, Geshe Michael Roach, Thich Nhat Hanh, Dr. Joe Dispenza, Lama Tsültrim Allione, Thay Thien Son oder Tulku Lobsang



Manchmal sind aber auch weltliche Lehrmeister wie z.B. mein (eigentlich sehr strenger) Lateinlehrer dabei, der mir Mitgefühl & Menschlichkeit gezeigt hat, indem er mir aufgrund meiner schlechten Noten wohlwollend ins Gewissen geredet hat.


Manchmal sind es auch Menschen oder Tiere aus unserer Familie, durch die wir wesentliche Aspekte unseres Lebens besser verstehen konnte. Es darf jedes Mal ein anderer Lehrer sein.


Dein Lehrer repräsentiert Qualitäten, die du bewunderst und entwickeln möchtest. Indem du dich mit ihnen verbindest, öffnest du dein Herz für neue Möglichkeiten und stärkst deine Entschlossenheit, diese Eigenschaften in dir selbst zu fördern.


Der Lehrer wird dabei nicht als abstrakte Figur oder ferne Autorität gesehen, sondern als greifbare Inspiration in deinem Leben.


Beziehung zur Realität: Betrachte den Lehrer nicht als Statue oder Bild, sondern stelle ihn dir als lebendige, atmende Person vor, die dir gegenüber sitzt – Knie an Knie, ganz präsent.

Ich stelle mir vor, dass meine Lehrer mit mir im Raum sitzen, entweder seitlich neben mir oder leicht erhöht.


Emotionale Verbindung: Du kannst sogar subtilen Details wie einem warmen Lächeln oder einem beruhigenden Duft in deiner Vorstellungskraft Platz geben. Diese Details schaffen eine emotionale Nähe.



Verbeugen als Ausdruck von Respekt


Das Verbeugen ist mehr als nur eine symbolische Geste. Es öffnet dein Herz für das Lernen und befreit dich von Stolz. Es ist ein Zeichen von Dankbarkeit und dem Willen, von einem anderen zu lernen.

  • Innere Haltung: Verbeuge dich nicht nur physisch, sondern auch mental. Erkenne an, dass der Lehrer Qualitäten besitzt, die du in dir entwickeln möchtest.


  • Gegenmittel zu Stolz: Das Verbeugen hilft, die Blockaden des Egos zu lösen und macht dich empfänglich für neue Einsichten.


Die guten Qualitäten bewusst machen


Nachdem du deinen Lehrer eingeladen hast, widme dich dem bewussten Wahrnehmen seiner guten Eigenschaften. Dies stärkt dein Vertrauen in den Prozess und inspiriert dich, dich selbst zu verbessern.


Warum bewunderst du diesen Lehrer? Frage dich: Was an dieser Person bewegt dich besonders? Vielleicht ist es ihre unendliche Geduld, ihre Weisheit oder ihre Fähigkeit, in schwierigen Momenten ruhig und klar zu bleiben.


Ich bewundere beispielsweise meinen Lehrer Geshe Michael, dass er alle buddhistischen Sachverhalte so klar und verständlich erklären kann - und die fröhliche und erfrischende Art, wie Lharampa Tenzin die Lehre mit Erlebnissen aus dem Alltag verbindet.


Wo sind sie so gut, wie du gerne wärst? Sieh dir eine spezifische Eigenschaft an, die du selbst entwickeln möchtest. Wenn du beispielsweise oft ungeduldig bist, lade einen Lehrer ein, der für seine Geduld bekannt ist. Lass diese Eigenschaft während der Meditation in dir wirken.


Der Lehrer als Spiegel deiner Möglichkeiten Dein Lehrer steht für das Potenzial, das in dir steckt. Indem du dich mit seinen guten Qualitäten verbindest, erkennst du, dass auch du diese Eigenschaften in dir tragen und entfalten kannst.



Praxis-Tipp: Den passenden Lehrer wählen


Wenn du schnell frustriert bist, wähle einen Lehrer, der Ruhe und Geduld ausstrahlt.


Wenn du oft zweifelst, stelle dir jemanden vor, der unerschütterliches Vertrauen besitzt.


Du kannst Lehrer aus deinem direkten Leben wählen (Eltern, Mentoren) oder historische Lehrer (Buddha, Jesus, Nagarjuna). Du kannst sogar imaginäre Figuren wählen, die ideale Eigenschaften verkörpern.



Zusammenfassung des ersten Schritts


  • Lade deinen Lehrer mit einer klaren, respektvollen Vorstellung ein.


  • Verbeuge dich, physisch oder mental, als Ausdruck von Dankbarkeit und Demut.


  • Mache dir bewusst, warum du diesen Lehrer bewunderst und welche seiner Qualitäten du selbst entwickeln möchtest. Spüre seine Freude darüber, dass du meditierst.


Dieser Schritt ist eine wunderbare Möglichkeit, mit einer offenen und inspirierten Haltung in die Meditation zu starten. Er gibt dir die Möglichkeit, dich mit den besten Aspekten deines Geistes zu verbinden und dir bewusst zu machen, dass das Potenzial zur Veränderung bereits in dir liegt.


Die Visualisierung stärkt die Verbindung zu positiven Vorbildern in deinem Leben. Sie schafft eine Atmosphäre der Dankbarkeit und Hingabe.


 
2. Gabe darbringen & Dankbarkeit zeigen

Der zweite Schritt der sieben vorbereitenden Schritte, eine Gabe darzubringen, ist eine Übung in Großzügigkeit und Dankbarkeit.


Durch diesen Akt schaffst du eine Atmosphäre von Freude und Verbundenheit. Es geht nicht darum, etwas Materielles zu opfern, sondern eine innere Haltung des Gebens zu kultivieren – ein wichtiger Schritt, um dein Herz zu öffnen und dich auf die Meditation vorzubereiten.


Eine Gabe ist ein Ausdruck deiner Wertschätzung. Es geht nicht um materielle Geschenke, sondern um eine symbolische Handlung, die zeigt, wie sehr du den Lehrer respektierst. Es zeigt, dass du bereit bist, zu geben, bevor du empfängst.

Dieser Schritt stärkt die Verbindung zwischen dir und deinem Lehrer und lässt die Meditation mit einer positiven, großzügigen Energie beginnen.


Emotionale Öffnung: Indem du eine Gabe darbringst, lockerst du die Bindung an dein Ego und öffnest dein Herz für den Lernprozess.


Freude kultivieren: Geben erzeugt Freude, sowohl in dir selbst als auch in deinem Lehrer, ob real oder imaginär.



Welche Gabe kannst du darbringen?


Die Gabe muss nicht materiell sein – sie kann rein imaginär oder symbolisch sein. Wichtig ist, dass du sie mit einer authentischen Haltung der Dankbarkeit und Freude darbringst.


  • Traditionelle Gaben: In der buddhistischen Tradition ist es üblich, sich den gesamten Himmel voller Blumen oder funkelnder Juwelen vorzustellen, die du deinem Lehrer darbringst.

  • Persönliche Gaben: Du kannst auch etwas auswählen, das für dich persönlich eine große Bedeutung hat, wie ein Lieblingsbuch, ein besonderes Erlebnis oder sogar dein persönliches Engagement für deine Praxis.

  • Eine Gabe deiner Qualitäten: Stelle dir vor, wie du deinem Lehrer eine Eigenschaft anbietest, die du in dir selbst entwickeln möchtest, wie Geduld, Mut oder Weisheit.


Da ich weiß, dass mein Lehrer Geshe Michael gerne Cappucino mit Croissants mag, serviere ich ihm ein Tablett mit frischem Frühstück a la Paris. Auch mein Lehrer Lharampa Tenzin Kalden genießt gerne Kaffee & Kuchen in einer Unterrichts-Pause im Teehaus des Kloster Buddhas Weg oder neue Übersetzungen von alten Schriften, wie sie beispielsweise bei Diamond Cutter Press veröffentlicht werden.



Der Akt der Dankbarkeit


Während du die Gabe darbringst, richte deine Gedanken auf die Qualitäten deines Lehrers und die Dankbarkeit für das, was du von ihm lernen kannst.


Anerkennung zeigen: Denke an die Momente, in denen der Lehrer dir geholfen hat, selbst wenn es sich nur um Inspiration handelt.


Emotionale Verbindung vertiefen: Dankbarkeit hilft dir, eine tiefere Verbindung zu deinem Lehrer aufzubauen, die auf Respekt und Freude basiert.


Die Gabe als innere Haltung


Das Darbringen einer Gabe ist nicht nur eine Handlung, sondern eine Geisteshaltung. Es symbolisiert deine Bereitschaft, dich zu öffnen, loszulassen und mit Freude zu geben.


Loslassen von Anhaftung: Durch das Geben trainierst du, deine Anhaftung an Materielles oder Egoismus loszulassen.


Energie des Gebens: Du erschaffst eine Energie, die deine Meditation unterstützt und stärkt.


Diese Geste bereitet dich emotional auf die Meditation vor und hilft dir, mit einem offenen Herzen zu beginnen.


Praxis-Tipp: Die Gabe bewusst gestalten


  • Wähle eine Gabe, die für dich eine tiefe Bedeutung hat, und visualisiere sie mit Klarheit und Freude.


  • Nutze diesen Moment, um dir bewusst zu machen, wie sich Großzügigkeit auf dein Herz und deinen Geist auswirkt.


  • Wenn dir keine konkrete Gabe einfällt, stelle dir vor, dass du deinem Lehrer das Beste in dir selbst anbietest: deine Bereitschaft zu lernen, deine Freude am Geben oder deine Dankbarkeit.



Zusammenfassung des zweiten Schritts


  • Stelle dir vor, wie du deinem Lehrer eine Gabe darbringst, die ihm Freude bereitet.


  • Lass die Gabe von Dankbarkeit und Großzügigkeit getragen sein, sei sie materiell, symbolisch oder imaginär.


  • Verankere den Moment des Gebens als ein Akt der Freude, des Respekts und der Verbindung.


Dieser Schritt stärkt die Basis für deine Meditation, indem er eine Atmosphäre von Offenheit und Fülle schafft. Das Gefühl der Dankbarkeit und die Freude am Geben öffnen dein Herz und machen deinen Geist empfänglicher für die Praxis. Indem du gibst, erschaffst du den Raum, um selbst zu empfangen – eine kraftvolle Vorbereitung für tiefgehende Meditation.


 
3. Reinigungsarbeit – Schlechte Samen bereinigen

Der dritte Schritt der sieben vorbereitenden Schritte für die Meditation ist die Reinigung von negativen Samen, also schädlichen Handlungen, Worte oder Gedanken, die du in den letzten 24 Stunden gepflanzt hast.


Es ist ein Akt der Selbstreflexion, der dich von inneren Belastungen befreit und den Weg für eine klare, ungestörte Meditation ebnet.


Warum reinigen wir schlechte Samen?


Laut den alten, buddhistischen Schriften der Karmalehre hinterlässt jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat einen "Abdruck" in unserem Geist – einen Samen, der früher oder später keimen wird - sei es positiv, neutral oder negativ. Karma macht da keinen Unterschied.


Negative Samen jedoch führen zu Leid und Störungen, die uns davon abhalten, inneren Frieden zu finden. Indem wir diese Samen bewusst "säubern", lösen wir uns von ihren negativen Einflüssen und schaffen einen reinen Boden für neue, positive Samen.

  • Innere Blockaden lösen: Schlechte Samen können dich während der Meditation ablenken. Ihre Reinigung schafft Klarheit und Raum für positive Erfahrungen.

  • Emotionale Last abwerfen: Indem du dich mit deinen Fehlern konfrontierst und sie loslässt, befreist du dich von Schuldgefühlen und Selbstverurteilung.



Wie reinige ich schlechte Samen?


Dieser Schritt erfordert keine komplizierte Technik. Er ist Teil einer Praxis, die sich auf tibetisch "Sakjang" nennt.


Sak: Positives Karma erzeugen.

Jang: Negative Samen bereinigen.


Die Metapher steht dafür, den Boden deines Geistes zu reinigen (Jang) und dann mit deinen guten Handlungen zu düngen (Sak) für das Wachstum der Meditationspflanze.


Es geht darum, deine Fehler zu erkennen, sie ehrlich anzunehmen und dich bewusst dafür zu entscheiden, es in Zukunft besser zu machen. Ein ähnliches Konzept findet sich im Christentum, wo mit der Beichte gearbeitet wird.


Reflexion der letzten 24 Stunden: Denke an Momente, in denen du vielleicht aus Ungeduld, Ärger oder Nachlässigkeit gehandelt hast.

Zeige Mut zur Ehrlichkeit: Sei ehrlich zu dir selbst und schäme dich nicht, deine Schwächen anzusehen. Dein Lehrer ist da, um dir zu helfen, nicht, um dich zu verurteilen.

Vergebung und Entschluss: Vergib dir selbst für deine Fehler und fasse den festen Entschluss, diese Verhaltensweisen zu verbessern.

Visualisierung für die Reinigung


Um diesen Schritt zu verstärken, kannst du dir vorstellen, dass du dein Inneres reinigst, ähnlich wie du einen Raum aufräumst oder die Erde für eine neue Pflanzung vorbereitest.


  • Das Bild eines Gartens: Stelle dir vor, dass du Unkraut aus einem Garten ziehst, um Platz für neue, gesunde Pflanzen zu schaffen.


  • Reinigung durch Licht: Visualisiere, wie ein sanftes, warmes Licht dein Inneres durchflutet und alle negativen Samen auflöst.


Was genau sollst du reinigen?


Es ist nicht notwendig, jedes einzelne Detail deines Lebens zu analysieren. Konzentriere dich auf die wichtigsten Momente der letzten 24 Stunden, die dich belasten könnten. Wenn du nicht weißt, was du gerade verbockt hast, dann geh einfach ein wenig zurück in die Vergangenheit und dir fallen sicher Momente ein, die du gerne auflösen möchtest.


Unüberlegte Worte oder Taten: Hast du jemanden verletzt oder nicht mit der notwendigen Achtsamkeit gehandelt?


Negative Gedanken: Gab es Momente, in denen du dich in Ärger, Eifersucht oder Negativität verloren hast?


Versäumte Gelegenheiten: Hättest du jemandem helfen können, es aber nicht getan?


Einen guten Überblick zu all den Dingen, die du negativ in deinen Garten pflanzen und auch wieder bereinigen kannst, gewinnst du in meinem Artikel über die 10 Tugenden.


Die Rolle deines Lehrers


Während dieses Schritts kannst du dir vorstellen, dass dein Lehrer dir hilft, die schlechten Samen zu erkennen und sie loszulassen.


Mitgefühl deines Lehrers: Dein Lehrer sitzt vor dir, voll von Mitgefühl, und hilft dir, deine Fehler zu sehen, ohne dich dafür zu verurteilen.


Vertrauen in die Unterstützung: Stelle dir vor, wie dein Lehrer dir hilft, die negativen Samen aufzulösen und Raum für positive Samen zu schaffen.


Praxis-Tipp: Zeit für Reinigung


  • Nimm dir bewusst 10 Atemzüge Zeit, um dich auf die Reinigung der schlechten Samen zu konzentrieren.


  • Lass mit jedem Ausatmen die negativen Samen los und stelle dir vor, wie sie sich in einem warmen Licht auflösen.


  • Fühle die Leichtigkeit, die entsteht, wenn du dich von diesen Belastungen befreist.



Zusammenfassung des dritten Schritts


  • Reflektiere ehrlich über deine Gedanken, Worte und Taten der letzten 24 Stunden.


  • Identifiziere die negativen Samen und nimm sie an, ohne dich selbst zu verurteilen.


  • Vergib dir selbst und entscheide dich bewusst, es in Zukunft besser zu machen.


  • Nutze Visualisierungen wie einen aufgeräumten Garten oder reinigendes Licht, um den Prozess zu unterstützen.


Dieser Schritt reinigt nicht nur deinen Geist, sondern hilft dir auch, mit mehr Leichtigkeit und Klarheit in die Meditation zu gehen. Indem du die schlechten Samen erkennst und loslässt, legst du den Grundstein für eine positive, transformative Meditationspraxis.


 

4. Gute Samen bewusst machen – Die positiven Taten feiern

Der vierte Schritt der sieben vorbereitenden Schritte zur Meditation besteht darin, dich an die guten Samen zu erinnern, die du in den letzten 24 Stunden gepflanzt hast.


Hierbei geht es darum, bewusst anzuerkennen, wo du Gutes getan hast, und dir diese positiven Taten ins Gedächtnis zu rufen.


Warum positive Samen bewusst machen?


Unser Geist neigt oft dazu, sich stärker auf die negativen Dinge zu konzentrieren. Das bedeutet, dass wir uns mehr an unsere Fehler erinnern als an unsere guten Taten.


Dieser Schritt hilft, das Gleichgewicht wiederherzustellen:


Selbstwertgefühl stärken: Durch das Erkennen und Feiern deiner positiven Taten wächst deine Selbstachtung und dein Vertrauen in deine Fähigkeiten.


Gute Samen fördern: Wenn du die guten Taten bewusst machst, verstärkst du deren Wirkung und motivierst dich, auch weiterhin solche Handlungen zu setzen.


Freude und Dankbarkeit erleben: Du schaffst dir eine positive emotionale Grundlage, die deine Meditation unterstützt und vertieft.



Wie erkenne ich gute Samen?


Dieser Schritt erfordert keine großen Gesten oder außergewöhnlichen Ereignisse. Selbst kleine, alltägliche Handlungen zählen.


Rückblick auf die letzten 24 Stunden: Gehe deinen Tag gedanklich durch und erinnere dich an Momente, in denen du etwas Gutes getan hast. Beispiele sind: Türen aufhalten, Vorfahrt gewähren, Trinkgeld geben, Geschirr abräumen, jemanden einladen...


Fokussiere dich auf das Positive: Konzentriere dich bewusst auf Taten, die anderen geholfen oder Freude bereitet haben – egal wie klein sie erscheinen mögen.


Anerkenne dich selbst: Sei stolz auf deine guten Taten, ohne dabei arrogant oder selbstgefällig zu werden.



Beispiele für gute Samen


Falls es dir schwerfällt, positive Taten zu finden, orientiere dich an diesen Beispielen:


Hast du jemandem geholfen? Vielleicht hast du einem Kollegen eine Aufgabe abgenommen oder einem Freund zugehört.


Hast du Freundlichkeit gezeigt? Ein Lächeln, ein freundliches Wort oder eine aufmerksame Geste können viel bewirken.


Hast du Verantwortung übernommen? Vielleicht hast du einen Fehler zugegeben, ein Problem gelöst oder für jemanden eingesprungen.


Hast du dich selbst gepflegt? Auch Selbstfürsorge zählt: Hast du dir Zeit für Erholung genommen oder auf deine Gesundheit geachtet?


Wenn du Vegetarier oder Veganer bist, dann hast du jeden Tag etwas, worüber du dich freuen kannst: du tötest keine Lebewesen und bist nicht an deren Tod beteiligt. Auch achtsam Autofahren und damit andere Lebewesen zu schützen gehört zu den guten Handlungen.


Visualisierung für gute Samen


Eine wirkungsvolle Methode, um positive Samen bewusst zu machen, ist die Visualisierung. Stell dir vor, wie die guten Taten Samen sind, die du in einen fruchtbaren Boden pflanzt.


  • Wachsende Pflanzen: Deine guten Taten sprießen als junge Pflanzen, die später Früchte tragen.


  • Strahlendes Licht: Jede gute Tat erzeugt ein warmes, goldenes Licht, das deinen Geist und deine Umgebung erhellt.



Die Rolle deines Lehrers


Auch bei diesem Schritt kannst du deinen Lehrer einladen, dir dabei zu helfen:


Teile deine guten Taten: Stelle dir vor, dass du deinem Lehrer die Momente zeigst, in denen du Gutes getan hast. Dein Lehrer lächelt und freut sich mit dir.


Ermutigung durch deinen Lehrer: Fühle, wie dein Lehrer dich ermutigt, weiterhin gute Samen zu pflanzen und stolz auf dich zu sein.


Praxis-Tipp: Zeit für Dankbarkeit


  • Nimm dir bewusst 10 Atemzüge Zeit, um dich auf die positiven Samen der letzten 24 Stunden zu konzentrieren.


  • Lächle während der Reflexion, um die Dankbarkeit und Freude über diese Taten zu verstärken.


  • Lass die Wärme dieser positiven Gedanken dein Herz füllen und in deine Meditation einfließen.



Zusammenfassung des vierten Schritts


  • Reflektiere über die letzten 24 Stunden und erkenne deine guten Taten an.


  • Sei stolz auf dich, ohne dich selbst zu überhöhen, und freue dich über deine positiven Handlungen.


  • Verstärke die Wirkung der guten Samen durch Visualisierungen wie wachsende Pflanzen oder goldenes Licht.


  • Integriere deinen Lehrer, indem du ihm deine guten Taten zeigst und seine Freude darüber spürst.


Dieser Schritt schafft eine Grundlage der Freude und Dankbarkeit, die deine Meditation bereichern und vertiefen wird. Indem du die guten Samen bewusst machst, stärkst du nicht nur dein Selbstwertgefühl, sondern inspirierst dich selbst, weiterhin Gutes zu tun – für dich und für andere.


 
5. Den Lehrer bitten, dich zu unterrichten

Offenheit für das Lernen schaffen: Der fünfte Schritt der sieben vorbereitenden Schritte zur Meditation ist eine Einladung an deinen Lehrer, dich zu unterrichten und dir sowohl angenehme als auch herausfordernde Lektionen zu geben.


Es ist ein Moment der Hingabe, in dem du dein Herz öffnest, um alles anzunehmen, was dir auf deinem Weg begegnet, und es als eine Lehre zu betrachten.



Warum deinen Lehrer um Unterweisung bitten?


Dieser Schritt stärkt die Verbindung zwischen dir und deinem Lehrer – sei es ein spiritueller Lehrer, eine inspirierende Figur in deinem Leben oder sogar das Leben selbst als Lehrer.


Demut entwickeln: Indem du um Unterweisung bittest, erkennst du an, dass es immer mehr zu lernen gibt.


Offenheit fördern: Du wirst empfänglicher für die Lektionen, die das Leben dir bietet, und lernst, auch Herausforderungen als Teil deines Wachstums zu akzeptieren.


Vertrauen stärken: Du entwickelst das Vertrauen, dass alle Erfahrungen – positive wie negative – dich auf deinem Weg voranbringen können.


Wie bitte ich meinen Lehrer um Unterweisung?


Sprich mit deinem Lehrer im Geiste: Stelle dir vor, wie du dich direkt an deinen Lehrer wendest und um Führung bittest.


Bitte um verschiedene Arten von Lektionen:


  • Angenehme Lektionen: Bitte um Weisheit, die dich inspiriert und aufbaut.


  • Herausfordernde Lektionen: Bitte um schwierige Situationen, die deine Geduld, Stärke und Mitgefühl fördern. Ich bitte zusätzlich darum, dass sie lösbar für mich sein sollen.


Zeige Dankbarkeit: Danke deinem Lehrer im Voraus für alles, was er dir beibringen wird, und vertraue darauf, dass jede Erfahrung einen Wert für dich und dein Umfeld hat.


Beispiele für Unterweisungen im Alltag


Die Unterweisungen deines Lehrers können auf verschiedene Weisen in dein Leben kommen. Ganz egal, was dir passiert, du wirst darin immer häufiger ein Zeichen deiner Lehrer erkennen.


Inspirierende Unterweisungen: Ein Buch, das du liest, eine ermutigende Begegnung mit einem Freund oder eine aufschlussreiche Meditation.


Herausfordernde Unterweisungen: Eine Meinungsverschiedenheit mit einem Kollegen, ein Rückschlag bei einem Projekt oder eine persönliche Enttäuschung.


Unerwartete Unterweisungen: Ein zufälliges Gespräch, das dich zum Nachdenken bringt, oder eine alltägliche Situation, die dir eine neue Perspektive eröffnet.


Auch Unfälle, Kündigungen, Krankheiten oder andere schwierige Situationen gehören zu den Aufgaben, die deine Lehrer dir stellen werden.


Visualisierung für den fünften Schritt


Visualisiere deinen Lehrer vor dir, bereit, dir Unterweisungen zu geben:


  • Gütiger Lehrer: Dein Lehrer lächelt und vermittelt dir, dass alle Erfahrungen in deinem Leben wertvolle Lektionen sind.


  • Licht der Weisheit: Stell dir vor, wie dein Lehrer goldenes Licht in dich hineinströmen lässt, das deine Fähigkeit zu lernen und zu wachsen stärkt.


  • Offenes Herz: Fühle, wie dein Herz weit wird, bereit, jede Erfahrung als Lehrmeister anzunehmen.


Mir hilft es, den Lehrer "neben die Situation" zu stellen und mir vorzustellen, dass sie mich dabei beobachten, wie ich nun damit umgehe. Dabei fallen mir immer wieder neue Wege ein, wie meine Lehrer damit umgehen würden.



Wie gehe ich mit schwierigen Lektionen um?


Es ist einfach, angenehme Lektionen zu schätzen, doch wie integrierst du schwierige Erfahrungen als Lehren?


Erinnere dich an deine Bitte: Wenn Herausforderungen auftreten, denke daran, dass du deinen Lehrer gebeten hast, dir schwierige Lektionen zu schicken. Du weißt, dass diese Situationen lösbar für dich sind, wenn du in Ruhe und mit Bedacht daran gehst.


Sei stark und geduldig: Nimm die Herausforderung an, ohne dich entmutigen zu lassen. Eine Technik dafür ist beispielsweiste "Tief Blicken" von Meister Thich Nhat Hanh


Nutze die Erfahrung für andere: Frage dich, wie du durch diese Lektion anderen helfen kannst, sei es durch Mitgefühl, Rat oder Unterstützung.



Die Rolle deines Lehrers


Dein Lehrer kann dir helfen, die schwierigen Lektionen zu verstehen:


Ermutigung: Stelle dir vor, wie dein Lehrer dir Mut zuspricht und dir zeigt, wie du an der Situation wachsen kannst.


Weisheit: Lass dir von deinem Lehrer Wege zeigen, wie du Lektionen in Stärke und Mitgefühl umwandeln kannst.


Praxis-Tipp: Übe Hingabe und Vertrauen


Beginne den Schritt mit 10 Atemzügen, in denen du dir vorstellst, wie du deinem Lehrer offen und vertrauensvoll gegenüberstehst.


Lächle während der Visualisierung, um positive Emotionen zu fördern.


Beende den Schritt mit einem klaren Wunsch: „Bitte unterweise mich in Weisheit, Geduld und Mitgefühl. Sende mir Aufgaben, die ich lösen kann und an denen ich wachse!“


Zusammenfassung des fünften Schritts


  • Bitte deinen Lehrer, dir Weisheit durch angenehme und schwierige Erfahrungen zu geben.


  • Nimm die Herausforderungen an, die dir geschickt werden, und nutze sie als Gelegenheit, zu wachsen.


  • Zeige Dankbarkeit für alle Lektionen und erkenne ihren Wert auf deinem Weg.


  • Visualisiere deinen Lehrer, wie er dir mit Liebe und Geduld Unterweisungen gibt, die dein Leben bereichern.


Indem du diesen Schritt praktizierst, öffnest du dich für das Lernen und entwickelst eine Haltung der Akzeptanz gegenüber allem, was dir begegnet.


Du stärkst dein Vertrauen in dich selbst und in die Weisheit deines Lehrers, während du dich bewusst auf Wachstum und Mitgefühl ausrichtest.


Dieser Schritt stärkt deine Resilienz und erinnert dich daran, dass selbst Schwierigkeiten ein Teil deines Wachstumsprozesses sind.


 
6. Den Lehrer bitten, in deinem Leben zu bleiben

Eine dauerhafte Verbindung aufbauen: Der sechste Schritt der Yanlag Dunpa ist ein Ausdruck von Dankbarkeit und der Wunsch, die Präsenz deines Lehrers dauerhaft in deinem Leben zu verankern.


Es ist ein Moment, in dem du dir bewusst machst, wie wichtig die Führung deines Lehrers ist, und gleichzeitig den Wunsch formulierst, dass diese Verbindung niemals abbricht.


Warum um die Präsenz deines Lehrers bitten?


Dankbarkeit ausdrücken: Indem du deinen Lehrer bittest, bei dir zu bleiben, zeigst du Wertschätzung für die Rolle, die er in deinem Leben spielt.


Inspiration bewahren: Die fortwährende Präsenz deines Lehrers erinnert dich daran, stets auf deinem spirituellen Weg zu bleiben.


Karmische Samen pflanzen: Der Wunsch, deinen Lehrer in deinem Leben zu behalten, hilft dir, positive karmische Bedingungen zu schaffen, damit du auch in der Zukunft Weisheit und Führung erfahren kannst.



Wie kannst du den Lehrer um Präsenz bitten?


Visualisiere deinen Lehrer vor dir:

  • Sieh deinen Lehrer mit einem freundlichen, gütigen Lächeln.

  • Spüre die Wärme und das Licht, die von ihm ausgehen, und wie sie dich stärken.


Formuliere deinen Wunsch:

  • „Bitte bleib in meinem Leben und leite mich weiterhin auf meinem Weg.“

  • „Hilf mir, die karmischen Samen zu pflanzen, um immer Zugang zu Weisheit und Mitgefühl zu haben.“


Zeige Dankbarkeit:

  • Denke an die Lehren, die du bereits erhalten hast, und erkenne, wie sie dein Leben bereichert haben.


Praktische Umsetzung im Alltag


Der Wunsch, die Präsenz deines Lehrers zu bewahren, lässt sich in alltäglichen Handlungen verankern:


  • Bewusste Reflexion: Denke täglich an die Weisheit deines Lehrers und wende sie an.


  • Karmisches Handeln: Führe positive Taten aus, die die Verbindung stärken, wie Mitgefühl zeigen oder anderen helfen.


  • Rituale: Du könntest ein kleines tägliches Ritual etablieren, z. B. eine Kerze anzünden oder ein Mantra wiederholen, um die Verbindung zu deinem Lehrer bewusst zu machen.


Was bedeutet es, den Lehrer in deinem Leben zu halten?


Der Lehrer ist nicht nur physisch präsent; seine Lehren, seine Qualitäten und seine Inspiration können dich immer begleiten:


Innere Führung: Selbst wenn der Lehrer nicht direkt bei dir ist, kannst du seine Worte und Taten als Richtschnur nutzen.


Spirituelle Verbindung: Der Lehrer bleibt durch die Weisheit und die Praktiken, die er vermittelt hat, in deinem Herzen verankert.


Beispiele für die Anwendung im Alltag


In schwierigen Momenten: Stell dir vor, dein Lehrer ist bei dir und gibt dir die Kraft, Herausforderungen mit Weisheit zu begegnen.


  • Beispiel: Bei einem Konflikt erinnerst du dich an die Geduld und das Mitgefühl deines Lehrers und handelst entsprechend.


In freudigen Momenten: Teile deinen Erfolg innerlich mit deinem Lehrer und danke ihm für die Inspiration.


  • Beispiel: Nach einer guten Tat denkst du: „Ich hoffe, mein Lehrer freut sich über mein Wachstum.“


Im spirituellen Alltag: Während deiner Meditation stellst du dir vor, dein Lehrer sitzt bei dir und gibt dir Anleitung.



Visualisierung für den sechsten Schritt


Der Lehrer vor dir: Dein Lehrer sitzt vor dir, strahlt Güte aus und blickt mit Liebe auf dich.


Licht und Wärme: Stell dir vor, dass sein Licht in dich fließt und alle Hindernisse beseitigt, die eure Verbindung beeinträchtigen könnten.


Unerschütterliche Verbindung: Spüre, wie eine untrennbare Verbindung zwischen euch entsteht, die auch über dieses Leben hinaus bestehen bleibt.


Traditionell stellen wir uns auch vor, dass der Lehrer beginnt zu schweben, immer kleiner wird über deinem Kopf schwebt. Er wird zu einer Lichtkugel und sinkt langsam an deinem Scheitelpunkt durch den Zentralkanal in dein Herz und begleitet dich dort auf deinen weiteren Wegen.


Praxis-Tipp: Eine tägliche Erinnerung schaffen


Schreibe deinen Wunsch auf: „Möge mein Lehrer in meinem Leben bleiben und mich stets führen.“ Platziere diesen Satz an einem Ort, den du oft siehst, z. B. auf deinem Schreibtisch oder Spiegel. Lies diesen Wunsch jeden Tag bewusst und erinnere dich an die Wichtigkeit deines Lehrers in deinem Leben.


Zusammenfassung des sechsten Schritts


  • Formuliere deinen Wunsch, dass dein Lehrer dich weiterhin begleitet.


  • Erkenne die Bedeutung seines Einflusses in deinem Leben und zeige Dankbarkeit.


  • Pflanze positive karmische Samen, um die Verbindung zu bewahren.


  • Visualisiere eine unzertrennliche Verbindung, die dir dauerhaft Inspiration und Führung schenkt.


Dieser Schritt ist nicht nur eine Bitte an deinen Lehrer, sondern auch eine Verpflichtung, die Lehren aktiv in dein Leben zu integrieren und deine eigene Praxis zu vertiefen. Du stärkst deine spirituelle Grundlage und sicherst dir den Zugang zu Weisheit und Mitgefühl, nicht nur in diesem Leben, sondern darüber hinaus.


Diese Bitte verstärkt deine Verbindung zu positiven Einflüssen und hilft dir, sie dauerhaft in deinem Leben zu verankern.


 

7. Gute Samen widmen – Die Kraft des Teilens

Gute Samen weitergeben: Der siebte und letzte Schritt der Yanlag Dunpa rundet die Meditation ab. Hier geht es darum, die positiven Energien, die du durch deine Praxis erzeugt hast, bewusst an andere weiterzugeben.


Dieser Schritt ist entscheidend, um deine guten Samen zu bewahren und zu vermehren, denn im Buddhismus gilt: Du hältst Gutes dauerhaft in deinem Leben, indem du es teilst.


Warum Samen weitergeben?


Gute Samen schützen: Indem du die Früchte deiner Meditation anderen widmest, bleiben diese Samen sicher in deinem Geisteskontinuum.


Karma multiplizieren: Gute Samen, die geteilt werden, wirken nicht nur in deinem Leben, sondern entfalten sich durch die Wirkung in deinem Geist auch im Leben anderer, die mit dir in Verbindung stehen.


Mitgefühl stärken: Der Akt des Teilens verbindet dich mit anderen Lebewesen und vertieft dein Mitgefühl.


Wie widmest du gute Samen?


Denke an die Energie deiner Meditation: Stelle dir vor, dass die positiven Samen, die du durch die Meditation gepflanzt hast, wie strahlendes Licht in dir leuchten.


Sende sie bewusst aus: Beginne in deiner unmittelbaren Umgebung. Sende dieses Licht zu den Menschen im Raum, dann zu deiner Nachbarschaft, deiner Stadt und schließlich zu allen Lebewesen auf der Welt – sogar zu anderen Planeten.


Verknüpfe den Akt mit einem Wunsch: Formuliere stille Wünsche wie: „Möge dieses Licht den Menschen Freude, Heilung und Weisheit bringen.“


Was bedeutet das Widmen von Samen?


Im Kern geht es darum, das Gute, das du geschaffen hast, bewusst mit anderen zu teilen. Das stärkt nicht nur die Verbindung zu anderen Lebewesen, sondern bewahrt auch die guten Energien, die du durch deine Praxis erschaffen hast.


  • Selbstlosigkeit praktizieren: Du gibst nicht, um etwas zurückzubekommen, sondern weil das Teilen selbst ein Ausdruck von Mitgefühl ist.


  • Das Gute multiplizieren: Wenn deine guten Samen anderen helfen, wachsen sie in dir weiter.


Praktische Umsetzung im Alltag


Auch außerhalb der Meditation kannst du diesen Schritt praktizieren:


Nach einer guten Tat: Widme die positive Energie einer Person oder einer Situation, die Hilfe benötigt. Beispiel: Nach einer gemeinnützigen Aktion denkst du: „Möge diese Energie anderen Freude und Frieden bringen.“


In schwierigen Momenten: Wenn du einen Konflikt erfolgreich bewältigt hast, widme die

positive Energie den Menschen, die noch mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen.


Vor dem Schlafengehen: Reflektiere deinen Tag und widme die positiven Taten den Menschen in deinem Umfeld.



Visualisierung für den siebten Schritt


Das Licht in dir spüren: Stelle dir vor, dass die positiven Energien aus deiner Meditation wie ein goldenes Licht in deinem Herzen gesammelt werden.


Das Licht ausstrahlen: Visualisiere, wie sich dieses Licht in Wellen ausdehnt – von dir ausgehend in den Raum, zu deinen Lieben, zu Fremden und schließlich zur gesamten Welt.


Mitgefühl verankern: Spüre die Freude, die entsteht, wenn du anderen hilfst, und lass dieses Gefühl dein Herz erfüllen.


Beispiele für das Widmen von Samen


Nach einer erfolgreichen Meditation: Widme die Energie den Menschen in deiner Stadt: „Mögen alle hier Frieden und Glück finden.“


Im Alltag: Nach einer positiven Begegnung denkst du: „Möge dieser Moment der Freude für uns alle fortbestehen.“


In herausfordernden Zeiten: Wenn du selbst Leid erlebt hast, widme deine Kraft denjenigen, die ähnliche Erfahrungen machen: „Mögen sie Mut und Heilung finden.“


Praxis-Tipp: Regelmäßige Widmung etablieren


  • Finde einen Anker: Widme nach jeder positiven Erfahrung deine guten Samen bewusst.


  • Erstelle eine Liste: Schreibe Personen oder Situationen auf, denen du deine positiven Energien widmen möchtest.


  • Ritualisiere den Schritt: Verknüpfe den siebten Schritt mit einem täglichen oder wöchentlichen Ritual.



Zusammenfassung des siebten Schritts


  • Erkenne die Energie deiner Praxis: Fühle die guten Samen, die du gepflanzt hast.


  • Teile sie bewusst mit anderen: Sende die Energie zu allen Lebewesen, nah und fern.


  • Multipliziere das Gute: Verknüpfe den Akt des Teilens mit einem Gefühl des

    Mitgefühls und der Selbstlosigkeit.


  • Bewahre und schütze deine guten Samen, indem du sie anderen widmest.


Dieser Schritt macht deine Meditation nicht nur zu einer persönlichen Praxis, sondern zu einem Geschenk an die Welt. Du schließt den Kreis des Mitgefühls, indem du gibst, was du erschaffen hast – und erlebst dadurch selbst tiefere Freude und Zufriedenheit.


Das Widmen der Samen macht die Praxis selbstlos und tiefgründig. Es verankert das Gute dauerhaft in deinem Geist.


Die 7 Schritte der Meditationsvorbereitung sind etwas mehr als nur eine Aufwärmübung. Sie sind eine kraftvolle Methode, um deinen Geist zu klären, positive Energien zu kultivieren und eine tiefere Verbindung zu deinem inneren Selbst und anderen aufzubauen.


Ob du einen Lehrer visualisierst, alte Lasten loslässt oder gute Samen widmest – jeder Schritt bringt dich näher zu einem Zustand von Klarheit, Mitgefühl und innerer Stärke.


 

Die 7 Schritte der Yanlag Dunpa – Überblick


  1. Einen Lehrer einladen

    Stelle dir deinen Lehrer (oder eine inspirierende Person) vor, lade ihn ein, dir gegenüber zu sitzen, und schaffe eine lebendige Verbindung.


  2. Ein Geschenk darbringen

    Mache ein symbolisches Geschenk (z. B. Blumen, Licht, Räucherstäbchen, Dankbarkeit), um Freude und Respekt auszudrücken.


  3. Schlechte Samen reinigen

    Reflektiere deine Fehler der letzten 24 Stunden und entscheide, bewusster zu handeln, um sie nicht zu wiederholen.


  4. Gute Samen bewusst machen

    Erinnere dich an positive Taten, die du in den letzten 24 Stunden vollbracht hast, und erkenne deinen Fortschritt an.


  5. Um weitere Lehren bitten

    Öffne dich für zukünftige Lektionen, sei es durch positive Inspiration oder schwierige Herausforderungen.


  6. Den Lehrer bitten zu bleiben

    Bitte deinen Lehrer, dauerhaft in deinem Leben präsent zu sein, und stärke die Verbindung durch Dankbarkeit.


  7. Gute Samen weitergeben

    Teile die positive Energie deiner Meditation mit allen Lebewesen, um Mitgefühl und Weisheit in der Welt zu verbreiten.


 

Quellen der Informationen zu den 7 Schritten der Meditationsvorbereitung


1. Die tibetisch-buddhistische Tradition


Die Ursprünge dieser sieben Schritte liegen in den klassischen Lehrtexten des Mahayana-Buddhismus, insbesondere in der tibetischen Überlieferung. Viele dieser Schritte lassen sich auf die Lamrim-Lehren (Stufen des Pfades) zurückführen, die von Je Tsongkapa, dem Gründer der Gelug-Schule, systematisiert wurden. Diese Lehren bieten eine schrittweise Anleitung zur spirituellen Entwicklung und betonen die Bedeutung von Vorbereitung und Hingabe in der Meditation.


Siehe: Je Tsongkapa: Die Stufen des Pfades zur Erleuchtung (Lamrim Chenmo)


2. Die Lehrer-Schüler-Beziehung


Ein zentraler Aspekt der tibetischen Meditation ist die Rolle des Lehrers (Guru, Lama). Viele der Schritte, wie das Visualisieren eines Lehrers oder das Bitten um Unterweisung, sind inspiriert von der tiefen Wertschätzung für den spirituellen Lehrer, die in tibetischen Traditionen eine große Rolle spielt.


Diese Praxis betont, wie wichtig es ist, Dankbarkeit und Respekt für diejenigen zu zeigen, die uns auf unserem Weg unterstützen.


Siehe: Guru-Yoga – Eine Praxis, die die Verbindung zwischen Schüler und Lehrer vertieft und oft als Grundlage für die sieben Schritte genutzt wird.


Eine sehr gute Möglichkeit, diese Unterweisungen zu erhalten, sind die Ausbildungen und Seminare des tibetischen Mönchs und Gelehrten Lharampa Tenzin Kalden, der diese wertvollen Lehren auf Deutsch unterrichtet. Ausbildungen und Lehrgänge



3. Die karmische Perspektive


Die Idee, dass wir durch Meditation Karma reinigen und neue positive Samen pflanzen können, ist fest in der buddhistischen Sichtweise auf Ursache und Wirkung verwurzelt. In den sieben Schritten wird dies durch die Konzepte von Sakjang (Säubern negativer Samen und Anlegen neuer positiver Samen) umgesetzt. Siehe: Die Lehren über Karma und Leerheit in den Abhidharma-Texten; Shantideva: Der Weg des Bodhisattva (Bodhicaryavatara)


4. Moderner Zugang durch Lehrer wie Geshe Michael Roach


Geshe Michael Roach hat diese traditionellen Lehren in seinen ACI-Kursen (Asian Classics Institute) und internationalen Meditationstrainings aufgegriffen und für ein westliches Publikum zugänglich gemacht. Er verbindet die klassische tibetische Philosophie mit praktischen Tipps für den modernen Alltag. Siehe: ACI-Lehrpläne und Meditationsretreats, The Diamond Cutter Institute: Anwendung buddhistischer Prinzipien in modernen Kontexten


5. Praktische Elemente aus Shamatha


Einige Aspekte der Vorbereitung, wie die Fokussierung auf den Atem und die Körperhaltung, stammen aus den Techniken der Shamatha-Meditation, die darauf abzielt, den Geist zu beruhigen und für Einsicht (Vipassana) zu öffnen. Siehe: Buddha: Satipatthana Sutta (Lehrrede über die Achtsamkeit); Panchen Lama: The Graduated Stages of Meditation on Shamatha


6. Einflüsse aus der westlichen Meditationsbewegung


Die Popularisierung von Meditation im Westen hat dazu geführt, dass diese Techniken oft mit neuen psychologischen und wissenschaftlichen Ansätzen kombiniert werden.


Viele Lehrer fügen praktische Tipps hinzu, wie das Visualisieren von Licht oder die Verwendung von Atemtechniken, um die Meditation zugänglicher zu machen. Siehe: Thich Nhat Hanh: Achtsamkeitspraktiken im Alltag; Pema Chödrön: Mit schwierigen Gefühlen arbeiten


Die 7 Schritte der Meditationsvorbereitung sind eine Synthese aus traditionellem buddhistischem Wissen und moderner Praktikabilität. Sie wurzeln tief in der tibetischen Meditationskultur und wurden von Lehrern wie Je Tsongkapa und Shantideva inspiriert.


Zeitgenössische Lehrer wie Geshe Michael Roach haben diese Lehren aktualisiert und sie in einem Format präsentiert, das für moderne Praktizierende verständlich und umsetzbar ist.


Wenn du tiefer in diese Lehren eintauchen möchtest, empfehle ich dir, die Werke von Je Tsongkapa, Shantideva und moderne Quellen wie die ACI-Kurse zu erkunden. Meditationsretreats und Lamrim-Studien können ebenfalls wertvolle Einblicke bieten.



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