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Meditieren am Strand

Was ist wahre Liebe im Buddhismus?

Aktualisiert: 14. Dez. 2022

Die Liebe wurde von vielen Kulturen über die Jahrtausende intensiv beleuchtet und auch der Buddhismus als Wissenschaft von Ursache und Wirkung hat in den letzten 2.500 Jahren einige interessante Erkenntnisse dazu gewonnen. Vielleicht bringt dir dieser Artikel ein paar Antworten auf deine offenen Fragen zum Thema Liebe.



Wahre Liebe ist etwas, das dir und deinem Gegenüber dabei helfen kann, weniger zu leiden. Wahre Liebe macht euch beide glücklich und hilft euch dabei, mehr Freiheit und Innere Ruhe zu erleben. Der Buddha spricht von vier Elementen der wahren Liebe, die auch die vier Unermesslichen (Brahmaviharas) genannt werden. Diese vier Elemente möchte ich dir nun vorstellen.

 

1. Liebende Güte - Maitri

Maitri hat die Kraft, Glück zu spenden. Wenn du in der Lage bist, ein Gefühl von Freundschaft und Glück für euch beide zu erzeugen, dann ist das "Liebende Güte". Eine andere Übersetzung könnte "Freundschaftliche Liebe" lauten. Maitri ist ein wesentlicher Aspekt von wahrer Liebe. Wenn du also ein wahrhaft liebender Mensch bist, dann kannst du Freundschaft und Glück für dein Gegenüber und dich selbst erzeugen.


Wir sprechen hier von einer Art Liebe, die den Partner wirklich frei sein lässt. Wenn du wirklich liebst, dann kannst du sowohl deine eigene, gefühlte Freiheit erhalten und gleichzeitig deinem Partner dabei helfen, weiterhin Freiheit zu empfinden. Wir berauben den Partner nicht seiner Freiheit mit Einschränkungen, Erwartungen oder Ähnlichem. Indem wir aufrichtig lieben, behalten wir unsere eigene Freiheit bei, während wir die Freiheit des Partners wie unsere eigene respektieren, schützen und fördern.


Um Maitri richtig zu kultivieren, ist ein tiefgehendes Verständnis für den Partner nötig. Wenn wir unseren Partner nicht verstehen, können wir keine echte Freundschaft, keine brüderliche oder schwesterliche Verbindung schaffen. Wenn wir die Zeit mit unserem Partner in einer hohen Achtsamkeit verbringen, werden wir jeden Tag neue Einsicht erhalten in seine oder ihre ganz eigenen Wünsche, Sorgen, Ängste und Bedürfnisse. Auf dieser Grundlage erst können wir Maitri entwickeln. Damit wir dieses Verständnis entwickeln können, sollten wir mehr lauschen als reden - mehr Fragen stellen und aufmerksam zuhören, uns einfühlen und echtes Interesse zeigen. Das sollte regelmäßig geschehen, vielleicht im Rahmen eines kleinen Rituals, einer kleinen Routine. Hinsetzen und dem Partner lauschen, wenn er oder sie erzählt, was gerade los ist. So kann eine anhaltende, liebende Güte entstehen.



2. Mitgefühl - Karuna

Mitgefühl beschreibt die Fähigkeit, das Leid von anderen in seiner Gesamtheit tief zu erkennen und dabei zu helfen, es zu verwandeln und damit aufzulösen. Die Person, die du liebst, trägt eigenes Leid in sich - ganz individuelle Schwierigkeiten und Probleme, Ängste und Sorgen.


Wenn du diesen Menschen wirklich liebst, dann hast du die Fähigkeit, dieses Leid zu erkennen und du spürst die Absicht, bei der Auflösung dieses Leids zu helfen. Diese Motivation nennen wir Mitgefühl, Karuna. Es ist der Wun